Warum benötigen Sie systematisches Inventory Management?
Lagerbestände sind grundsätzlich mit Kosten verbunden. Gleichzeitig sind Bestände jedoch häufig notwendig, um sich gegen Risiken im Beschaffungsprozess sowie schwankende Nachfragemengen abzusichern. Ein systematisches Bestandsmanagement mit klar definierten Regeln, wie z. B. Lagerreichweiten, ist daher zwingend notwendig, um den Trade-off zwischen Kosten und Reaktionsfähigkeit optimal zu managen.
Um dies zu gewährleisten, sollte ein möglichst hoher Ziel-Servicegrad mit möglichst niedrigen Beständen erreicht werden. Zum einen lässt sich hierdurch eine hohe Liefertreue realisieren. Zum anderen führt die erzielte Reduzierung des Umlaufvermögens (Working Capital) zu einer Freisetzung zusätzlicher finanzieller Mittel, wodurch sich Liquidität und Rentabilität verbessern.
Was sind die Herausforderungen im Bereich Bestandsmanagement?
Ein effektives Bestandsmanagement ist entscheidend für den reibungslosen Betrieb eines Unternehmens. In diesem Bereich stehen Organisationen jedoch vor einer Vielzahl an Herausforderungen, die eine effiziente und kostengünstige Verwaltung ihrer Lagerbestände erschweren. Deshalb erfordern sie eine sorgfältige Planung, den Einsatz von geeigneten Technologien und eine ständige Anpassung an sich ändernde Bedingungen (z. B. durch dynamische Bestandsparameter). Potenzielle Herausforderungen sind:
- Nachfrageprognosen: Schwierigkeiten bei der genauen Vorhersage der Kundennachfrage, insbesondere in sich schnell verändernden Märkten, können zu Überbeständen oder Stockouts führen.
- Lagerkosten/-fläche: Erhebliche Kosten für die Lagerung von Waren, insbesondere in urbanen Gebieten, sowie hohe Ausgaben für externe Lagerstätten erfordern die Minimierung von Lagerkosten, ohne das Risiko von Stockouts zu erhöhen.
- Saisonalität und Trends: Saisonale Schwankungen und sich schnell ändernde Trends erschweren die Bestandsplanung, da Unternehmen vorhersagen müssen, wann die Nachfrage steigen oder fallen wird.
- Rückverfolgbarkeit und Compliance: Die Einhaltung von Vorschriften und die Rückverfolgbarkeit von Produkten sind primär in regulierten Branchen wie Lebensmittel und Pharma wichtig.
- Datenqualität und -management: Die Qualität der für die Bestandsverwaltung verwendeten Daten ist entscheidend, da ungenaue oder veraltete Daten zu schlechten Entscheidungen führen können.
- Kundenanforderungen: Die steigenden Erwartungen der Kunden an schnelle Lieferzeiten und eine hohe Verfügbarkeit von Produkten erhöhen den Druck auf das Bestandsmanagement.
Welche Vorteile erzielen Sie durch eine Optimierung Ihres Inventory Managements?
- Liquidität: Eine Optimierung der Bestände im Unternehmen bringt in erster Linie eine signifikante Freisetzung von Liquidität. Diese zusätzliche Liquidität steht dann beispielsweise für Wachstums- oder Effizienzsteigerungsprojekte zur Verfügung oder kann alternativ zur Reduzierung von Bankverbindlichkeiten eingesetzt werden.
- Gewinnsteigerung: Die freigesetzte Liquidität führt direkt zu einer Reduzierung des Zinsaufwands, wenn diese Mittel zur Reduzierung von Bankverbindlichkeiten eingesetzt werden. Darüber hinaus haben optimierte Bestände positive Auswirkungen auf viele weitere Kosten- und Erlöspositionen der GuV, z. B.:
- Umsatzsteigerung durch verbesserte Lieferfähigkeit
- Geringerer Materialaufwand durch niedrigere Artikel-Obsoleszenz und Verschrottungskosten
- Geringerer Verwaltungsaufwand durch weniger Fehler
- Niedrige Lagerkosten durch geringere Lagerkapazitätsanforderungen
- Schneller Payback: Bereits eine moderate Bestandsreduzierung reicht zur Amortisierung eines Projektes innerhalb kurzer Zeit aus.
- Kundenzufriedenheit: Durch die Verbesserung der Verfügbarkeit relevanter Artikel und die Steigerung des Service Levels wird die Kundenzufriedenheit gesteigert.
- Prozessstabilität & -effizienz: Eine optimierte Lagerauslastung reduziert Ineffizienzen wie Umlagerungen, um auf Bestände zuzugreifen, und verbessert somit die Prozessstabilität und -effizienz.
Wie gehen wir bei der Bestandsoptimierung vor?
Die Optimierung der Bestände erfolgt in drei Schritten:
1. Analyse der Ist-Situation: Im ersten Schritt werden die aktuellen Prozesse und Strukturen auf ihr Optimierungspotenzial hin untersucht, um schnell mögliche Verbesserungspotenziale aufzudecken. Von besonderer Bedeutung sind in dieser Phase Benchmarks und Checklisten:
- Ein Vergleich des Unternehmens mit anderen Unternehmen derselben Branche kann schnell zu ersten Erkenntnissen führen. Hierbei ist es von Vorteil, dass die meisten der erforderlichen Informationen in den Unternehmensabschlüssen zu finden und daher häufig frei zugänglich sind. Benchmarks ergeben aber nie mehr als erste Indikationen.
- Zur detaillierten Bestimmung des Potenzials wird neben Interviews und Datenanalysen vor allem auf Checklisten zurückgegriffen, auf Basis derer aktuelle Prozesse mit Best Practices verglichen werden.
2. Konzeptentwicklung: In der zweiten Projektphase werden Prozesse und Abläufe neu gestaltet und die notwendigen Maßnahmen (z.B. Zielreichweiten) ausgearbeitet. Zusätzlich wird ein detaillierter Umsetzungsplan zur Gestaltung neuer Abläufe/Prozesse erstellt.
3. Umsetzung: Viele Bestandsoptimierungsprojekte erzielen nur einen temporären Erfolg, denn nach einiger Zeit befindet sich der Bestand wieder auf dem ursprünglichen Niveau. In der Umsetzungsphase legen wir daher einen besonderen Fokus auf den nachhaltigen Umsetzungserfolg. Neue Abläufe müssen bei den Mitarbeitenden fest verankert und von ihnen verinnerlicht werden. Die Steuerung der Umsetzung erfolgt über ein ganzheitliches Projektmanagement und über ein regelmäßiges Supply-Chain-Reportingder wesentlichen Bestands-Leistungskennzahlen.
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